Eichenprozessionsspinnerraupen

Seit einigen Jahren, vermehren sich die Raupen der Eichenprozessionsspinner immer schneller. Seit kurzem breiten sich die kleinen haarigen Gesellen auch in Südhessen stark aus…
Welche Gefahr von den kleinen Spinnern ausgeht, was Sie tun können bzw. sollten und was die Feuerwehr hiermit zu tun hat, erfahren Sie im folgenden.

Eigentlich sind Eichenprozessionsspinner unscheinbare Schmetterlinge. Der eigentliche Schädling ist die Raupe dieses Schmetterlings. Wie der Name sagt befallen Sie hauptsächlich Eichen, aber auch andere Baumarten. Durch Ihr vermehrtes Auftreten kann der Baum direkt geschädigt werden. Viel gefährlicher allerdings sind ihre feinen Brennhaare, die sie im dritten Stadium ihres Aufwachsens entwickeln. Hierbei handelt es sich um kleinste Gifthärchen mit Widerhaken, die ein Nesselgift (ähnlich wie bei Quallen) absondern.

Diese Härchen können sehr leicht brechen und sich bei entsprechender Witterung über weite Strecken von ihrem Ursprung verteilen. Sie können sich über mehrere Jahre auch nach dem Schlüpfen der Schmetterlinge an den verbliebenen Nestern halten.
Bei Kontakt dringen die fast unsichtbaren Brennhaare leicht in Haut und Schleimhaut ein. Auch an Kleidern und Schuhen haften sie ausgezeichnet und verursachen mit jedem Kontakt eine neue allergische Reaktion.Diese allergische Reaktion äußert sich meist in einem Ausschlag und unangenehmen Juckreiz. Weiterhin können die Schleimhäute, Augen und Atemwege gereizt werden. Bei besonders starker allergischer Reaktion können auch Asthma-Anfälle ausgelöst werden.

Um eine Gefährdung von Personen auszuschließen, müssen diese Nester von geschultem Fachpersonal entfernt werden. Dies ist nur möglich in einem Vollschutzanzug unter Atemschutz. In unserem Landkreis wird diese Aufgabe von den örtlichen Feuerwehren übernommen. Sollten Sie also ein derartiges Nest in Ihrem Garten oder in der nähe von möglichen Menschenansammlungen bemerken, verständigen Sie umgehend die Leitstelle (Telefon 19222 – oder Notruf 112). Diese wird alle weiteren nötigen Schritte einleiten.

Bitte beachten Sie zu Ihrem eigenen Schutz folgende Hinweise:

– Vermeiden Sie grundsätzlich das Begehen von bekannten Befalls gebieten

– Halten Sie großen Sicherheitsabstand von den Nestern und bedecken sie ungeschützte Hautbereiche

– Berühren Sie keinesfalls die Raupen oder das Nest

– Eine Bekämpfung darf NUR von geschultem Personal unter Vollschutz durchgeführt werden.

– Sollten Sie dennoch in Kontakt gekommen sein, wechseln Sie umgehend Ihre Kleidung und duschen ausgiebig.

Beobachten Sie auftretende allergische Reaktionen genauestens. Bei Atemnot, Schwindelgefühl, Fieber oder ähnlich starken Symptomen suchen Sie sofort einen Arzt auf bzw. wenden sich direkt an die Leitstelle (Notruf 112).