Weihnachtszeit

Wenn der Weihnachtsbaum in Flammen aufgeht. . .

Feuerwehr warnt vor sorglosem Umgang mit Adventsgestecken, Christbäumen und Fondues

„Mit offenem Feuer bewusst umgehen und brennende Kerzen immer im Auge behalten“, dazu ruft Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies in diesen Adventstagen auf. „Die Brände häufen sich meist zum Ende der Adventszeit sowie an und nach den Weihnachtstagen, wenn Gestecke und Bäume richtig ausgetrocknet sind“, erklärt Christian Schlich, stellvertretender Leiter der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr.

Dabei sei es einfach, vorzubeugen, bemerkt er und verweist auf die Tipps der Feuerwehr.
Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume besonders mit echten Kerzen sein können, belegen die Zahlen vom Vorjahr:
Allein in der Zeit zwischen dem 30. November 2007 bis zum 6. Januar 2008 rückte die Feuerwehr zu 345 Brandeinsätzen aus, wovon etwa 80 Meldungen mit Weihnachten und Silvester in Verbindung standen. Der bei allen nennenswerten Bränden entstandene Sachschaden lag bei mehr als einer Million Euro.
In einem Pflegeheim an der Niederdonker Straße in Lörick etwa brannte in der Nacht zum 18. Dezember um 3 Uhr ein Adventsgesteck.
Das brennende Gesteck, das in einem Aufenthaltsraum im zweiten Obergeschoss stand, hatte die Brandmeldeanlage des Heimes ausgelöst. Der diensthabende Pfleger und die Feuerwehr wurden durch die Anlage frühzeitig alarmiert. Mit einem Feuerlöscher löschte der Pfleger das brennende Gesteck sowie den bereits im Flammen aufgegangenen Tisch und schloss anschließend die Türe zum Aufenthaltsraum. Die Rauchschutztüre verhinderte, dass Rauch in den Flur drang, und schützte so die Bewohner und das Personal des Heimes wirkungsvoll. So blieb der Schaden auf den Aufenthaltsraum beschränkt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr lüfteten den Raum mit einem Elektrolüfter. Nach einer Stunde war der Einsatz beendet. Sachschaden: 5.000 Euro.

Auch an den Weihnachtstagen brannte es kontinuierlich:

So stand an Heiligabend 2007 um 13.20 Uhr in einem Büro an der Schubertstraße ein Adventsgesteck in Brand. Um 23.10 Uhr ging im Stadtteil Hamm, Hinter der Böck, eine Krippe in
Flammen auf. Es blieb zum Glück bei geringen Sachschäden.

Am 1. Weihnachtstag geriet Am Schwalbenberg in Unterbach ein Adventsgesteck in Brand. Ein Bewohner musste mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Der Sachschaden
betrug 1.000 Euro.

Um 1.15 Uhr erreichte die Feuerwehr am 2. Weihnachtstag die Meldung, dass es an der Kurt-Tucholski-Straße in Garath brenne. Als die Feuerwehrleute eintrafen, brannte ein Zimmer in der Wohnung in der zweiten Etage eines Mehrfamilienhauses schon lichterloh. Die Feuerwehrleute löschten den Brand und lüfteten die Wohnung. In der Brandwohnung war zum Glück niemand. Es mussten aber mehrere Wohnungen wegen der starken Rauchausbreitung geöffnet und kontrolliert werden. Der Schaden betrug etwa 30.000 Euro. Brandursache auch dort: vergessene Kerzen.
„Wer echte Kerzen verwendet und anzündet, sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen. Auch ein bereitgestelltes Löschmittel, wie Blumensprüher- Wassereimer- oder Wasserlöscher, darf nicht fehlen“, betont die Feuerwehrdezernentin.

„Neuerdings fallen Kaminersatzfeuer auf, die mit flüssigem Bioalkohol betrieben werden. Etwa ein halber Liter Brennflüssigkeit wird in einer Metalldose in einem dekorativen Objekt gestellt und entzündet. Alle haben eines gemein:
Sie sind recht wackelig und kippen leicht um. Wer solche Objekte kauft oder betreibt sollte sich über die Gefahren im Klaren sein“, erläuterte Heinz Engels von der Feuerwehr.

Sein genereller Tipp:

„Lieber zu früh als zu spät unter Ruf 112 die Feuerwehr verständigen.
“ Denn auch in diesem Jahr fingen schon die ersten Adventsgestecke Feuer

Tipps und Hinweise zum Adventsgesteck

Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte am besten folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:
– Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
– Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
– Keine Steckschwämme verwenden, diese brennen wie Zunder. Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
– Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
– Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden.

Tipps im Hinblick auf Weihnachtsbaum und Lichter

– Der Baum sollte möglichst frisch sein. Schon beim Kauf testen, ob er noch nicht rieselt. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Wasserzusätze wie etwa Glycerin verhindern übermäßiges Austrocknen.
– Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
– Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
– Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden, fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herab brennen lassen, Kerzen immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
– Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume dagegen sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereit gehalten werden.
– Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden.
– Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte auf jeden Fall den Netzstecker der Lichterkette ziehen.

Tipps zu Fondue oder Tischgrill

– Rechaud des Tischgrills oder Fondues nicht im heißen Zustand nachfüllen.
– Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden.
– Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen muss man mit einem passenden Topfdeckel, Backblech oder Ähnlichem ersticken.

Textquelle:

Pressestelle der Landeshauptstadt Düsseldorf